Die Opfer (in alphabetischer Reihenfolge der Nachnamen)
Die in diesem Erinnerungsprojekt mit Bildportrait und
Kurzbiographie dargestellten Opfer stehen stellvertretend für viele
hundert weitere aus nicht-kriminellen Gründen Inhaftierte des damaligen
Strafgefängnisses Bochum 1933-1945. Der
Mechelner saß zeitweise wegen Feindbegünstigung und Sabotage in Bochum
ein; er starb am 18.04.1945 in Bückeburg. Augustin
Benninghaus wurde 1880 in Druchhorn bei Ankum im Osnabrücker Land geboren.
Der Jesuit äußerte er sich bei religiösen Tagen für Männer oder Exerzitien
für Wehrpflichtige kritisch und abfällig über den nationalsozialistischen
Staat. Wegen staatsfeindlicher Äußerungen wurde er 1941 in Schutzhaft
genommen. Zunächst lieferte ihn ins Zuchthaus Münster ein, danach ins
Gefängnis Bochum. Von dort kam er ins Polizeigefängnis Herne, schließlich
in die Konzentrationslager Sachsenhausen und Dachau. Dort starb er am 20.
Juli 1942. Auf seinem Grab in Ankum, Bistum Osnabrück, steht die
Inschrift. „Märtyrertod Dachau“. Der Mechelner saß zeitweise wegen Feindbegünstigung und Sabotage in Bochum ein; er starb am 17.03.1945. Bougard, Alphonse, Abbé - Be - Zuruck Geboren
in einer Arbeiterfamilie im belgischen Carnières am 15.07.1900, wurde er
1927 zum Priester geweiht. Als belgischer Militärseelsorger beteiligte er
sich an Aktionen der Resistance. Festnahme im Februar 1943, Überstellung
nach Bochum im April 1943. Dort blieb er über ein Jahr und wurde dann in
östliche KZs verlegt. Im November 1944 starb er in Groß-Rosen. Der
Rechtsanwalt
kam über das
Gefängnis Bochum an den für Nacht und Nebel-Gefangene vorgesehenen Haftort
Zuchthaus Hameln und starb im Zuchthaus Groß Strehlitz in Schlesien. Cambier
gehörte der Nationale Partij Brugge an. Am 21.02.1942 wurde er
festgenommen und starb in Bochum zu unbekanntem Zeitpunkt.
Carpentier wurde in Libercourt am 2.7.1912 geboren. Er war Medizinstudent
in Amiens und wurde 1938 zum Priester geweiht. Daneben war er
Pfadfinderführer und Mitglied der Résistance. In Bochum wurde er am
6.8.1942 inhaftiert. Zum Tode verurteilt am 29.6.1943, enthauptete man ihn
in Dortmund am 30.6.1943. Cazemier,
geboren 1899, war Predikant, d.h. ev.-reform. Pfarrer, aus Terneuzen,
Niederlande, und 1942 für ein Jahr in Klever und Bochumer Haft. Maurice Collin aus Flers in Frankreich wurde wegen Arbeitsverweigerung und Sabotageakten zu zwei Jahren Gefängnisstrafe verurteilt und am 10.11.1943 nach Bochum verbracht. Er erkrankte an Tuberkulose und wurde noch ins (Josefs-?) Krankenhaus überstellt. Dort starb er am 12.7.1944 mit 24 Jahren. Von einer Krankenhauseinweisung aus dem Gefängnis heraus wird sonst (fast) nirgends berichtet Creusiaux, Marcel - Be- Zuruck Creusiaux wurde als belgischer Widerstandkämpfer 1942 bei Nacht und Nebel verhaftet und zunächst in belgischen Anstalten festgehalten. Dann wurde er ins Gefängnis Bochum verschleppt. Am 22.05.1943 kam er mit einem Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen nach Hameln, dann nach Esterwegen. Im September 1943 wurde er ins Gefängnis Dortmund überstellt. Dort gab es seit Mai 1943 eine Guillotine. Creusiuax starb am 18.10. 1943 unter dem Fallbeil. Dandoy, Aimé - Be - Zuruck Der Belgier wurde 1908 geboren. Er geriet 1940 in deutsche Kriegsgefangenschaft, konnte jedoch fliehen. Später schloss er sich der Resistance an, war aktiv bei der Publikation „La Voix des Belges“ und wurde im Oktober 1941 von der Gestapo festgenommen. Etappen seines Haftwegs waren: St. Gilles – Bochum – Esterwegen – Groß-Rosen – Sachsenhausen – Nordhausen – Bergen-Belsen – „…et puis…plus rien…le silence de „Nacht und Nebel“. Le sacrifice est accompli….Son corps n´a jamais été retrouvé“. Derous, Auguste - Be - Zuruck Derous starb 1942 im Gefängnis Bochum an den Haftfolgen. Er gehörte der Nationalpartei Brugge an. Seine Anklageschrift, die eigentlich nicht mehr hätte existieren dürfen, wurde nach dem Krieg bei der Habe eines Mitgefangenen gefunden. Derscheid, Jean Marie, Prof. Dr. - Be - Zuruck Der 1901 in Sterrebeck geborene Belgier war Doktor der Naturwissenschaft. 1941 wurde er als Spion für Großbritannien verhaftet und kam über Essen nach Bochum. Am 13.03.1944 wurde er in Brandenburg enthauptet. Dowding, Bruce - Au - Zuruck Der Australier, geboren in Melbourne 1914, war begeisterter Football- und Cricketspieler. Im Rahmen seiner Französisch-Studien und seiner beruflichen Fortbildung kam er 1938 nach Paris. Er schloss sich nach Kriegsbeginn dem Widerstand an, wurde bei Dunkirchen gefangen genommen, floh und sollte einen Verräter exekutieren. Dieser entkam und verriet die Gruppe um Abbé Carpentier. Mit Carpentier wurde Dowding im Dezember 1941 nach Bochum verbracht, im März 1943 zum Tode verurteilt. Wie Carpentier richtete man ihn am 29.06. in Dortmund unter der Guillotine hin. Drescher, Heinrich - De - Zuruck Heinrich Drescher aus Schwerte wurde 1937 als KPD-Mitglied wegen Hochverrates zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Er starb am 18.9.1943 im Strafgefängnis Bochum im siebten Jahr seiner Haft. Stolperstein in Schwerte. Decoussemaeker, Albert-Henri - Be - Zuruck Decoussemakers wurde 1917 geboren. Er war Student und spielte leidenschaftlich gerne Tennis. 1942 wurde er unter dem Vorwurf der Feindunterstützung, der Spionage und des Waffenbesitzes gefangen genommen. Von 1942 bis 1943 war er sechs Monate in der Krümmede. Auf dem Weg ins oberschlesische Ratibor wurde er am 28. Januar 1945 erschossen. Drouart, André - Fr - Be - Zuruck Drouart, geboren 1896 in Drocourt, Frankreich, engagierte sich im belgischen und französischen Widerstand, wurde festgenommen und über Brüssel am 19.12. 1942 nach Bochum verbracht. Ab Juni 1943 verhandelte man seinen Fall in Bonn verhandelt, Urteil: Todesstrafe. Diese wurde unter der Kölner Guillotine am 25.10. 1943 um 16.45 Uhr vollstreckt. Eggerath, Werner - De - Zuruck Werner Eggerath geb. 1900 in Elberfeld, war KPD-Funktionär. 1936 wurde er vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 15 Jahren Haft verurteilt. Fast 10 Jahre hat er davon abgesessen. 1944 und 1945 war er zusammen mit Pfarrer Josef Reuland im Gefängnis Bochum. Oft gab es Freundschaften trotz unterschiedlicher Weltanschauungen. Werner Eggerath wurde auch bei der Entschärfung von Blindgängern etwa im Bahnhofsgelände Langendreer eingesetzt. Nach der Befreiung durch die Amerikaner brachte er es zum Landtagsabgeordneten und schließlich zum Regierungspräsidenten in Thüringen. Auch war er Abgeordneter der Volkskammer und Staatssekretär in der DDR. Eichelberg, Johannes - De - Zuruck Eichelberg gehörte zu den Hiltruper Herz-Jesu-Missionaren und war Mitglied des Konventes in Bad Hamm. Das Kloster geriet wie auch die Franziskanerniederlassung in Bochum (dabei starb P. Romanus Bange) in den sog. „Klostersturm“. Die Gestapo besetze das Hammer Kloster und hob es auf. Eichelberg kam 1941 ins Gefängnis Bochum und wurde nach wenigen Wochen freigelassen. Elias, Regnier - Be - Zuruck Elias war Lehrer in Chaudefontaine in Belgien. 1897 geboren, starb er im Strafgefängnis Bochum am 17.02. 1945. Der Totenschein des Standesamtes Bochum-Mitte gibt als Grund an: Allgemeine Körper- und Kreislaufschwäche. Heute ist seine Schule nach ihm benannt. Engel, Wilhelm - De - Zuruck Wilhelm Engel steht für die vielen katholischen Laien und Laienchristen insgesamt, die sich dem totalitären Regime nicht beugten. Viele Verfolgte und Ermordete aus diesem Kreis sind in Vergessenheit geraten. Wilhelm Engel war Maschinenschlosser und Gewerkschaftssekretär des Christlichen Metallarbeiterverbandes. Nach dem ersten Weltkrieg arbeitete er als Geschäftsführer der Bochumer Zentrumspartei und wirkte in den Unruhen der Weimarer Republik und im politischen Chaos1932/33 mäßigend. Er war Mitglied der Vinzenzkonferenz der Franziskanerpfarrei Christkönig. Als ein Gestapo-Spitzel NSDAP-kritische Gespräche der Vinzenzbrüder verriet, wurde er im Juli 1944 mit zwei Patres und acht weiteren Vinzenzbrüdern verhaftet. Sie wurden dem Haftrichter vorgeführt und ins Untersuchungsgefängnis des Landgerichts Bochum verbracht. Bei dem schweren Bombenangriff am 04.11.44 verstarben dort Pater Gandulf Korte und ein Vinzenzbruder. Engel, verschüttet, aber kaum verletzt, erhielt wenige Tage Freigang und stellte sich dann im Zentralgefängnis Krümmede. Am Volksgerichtshof Berlin wurde er als Wehrkraftzersetzer und als Staatsfeind angeklagt. Während die verbliebenen Vinzenzbrüder von der einrückenden Roten Armee befreit wurden, starb Wilhelm Engel in Berlin-Moabit wohl am 16.4. 1945. Ob an unmittelbarer Gewalteinwirkung oder an den Folgen der Haft, ist nicht mehr zu klären. Sein Sohn hat die sterblichen Überreste seines Vaters1949 von West-Berlin nach Bochum geholt. Sein Grab befindet sich auf dem Freigrafendamm. Espenhahn, Friedrich Wilhelm - De - Zuruck Friedrich Wilhelm Espenhahn, Jahrgang 1888, Küster und Organist in St. Joseph, Witten, wurde wegen regimekritischer Aussagen inhaftiert und zu zwei Jahren Haft verurteilt. Suizid im Gefängnis Bochum am 4.3.1942 durch Erhängen. Stolperstein in Witten Eusman, Jan - Nl - Zuruck Eusman wirkte mit bei der Verteilung des Blattes „Vrij Nederland“. Im Juli 1941 wurde der Niederländer in das Gefängnis Scheveningen, genannt Oranjehotel, verbracht. Dieses Polizeigefängnis in einem Stadtteil Den Haags diente als Durchgangsstation, um Niederländer, die des Widerstandes gegen die Besatzung verdächtigt wurden, kurzzeitig festzuhalten und zu verhören. Viele Gefangene wurden von dort aus in deutsche Lager gebracht und rund 250 von ihnen hingerichtet. Jan wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt, kam nach Bochum- Dahlhausen ins Eisenbahnwerk. Er überlebte und starb in hohem Alter 2014. Francou, Fernand - Be - Zuruck Francou, geboren am 26.02.1883, war belgischer Industrieller aus Marcinelle/Charleroi. Die Gründe seiner Inhaftierung konnten im Einzelnen nicht recherchiert werden. Er war in den Gefängnissen Bochum, Wuppertal, Esterwegen und Wolfenbüttel. Dort wurde er am 15.10.1943 zum Tode verurteilt und am 29.11.1943 durch die Guillotine hingerichtet. Fromm, Wilhelm - De - Zuruck Wilhelm Fromm aus Kassel wirkte beim Wiederaufbau der illegalen KPD mit und wurde wegen Hochverrates zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Alter von 37 Jahren starb er im Gefängnis Bochum. Gay, Georges - Be - Zuruck Gay aus Gosselies südlich von Brüssel war Lehrer am Jesuitenkolleg in Charleroi. Im Juli 1942 wurde er wegen Spionage verhaftet, zunächst nach Saint-Gilles, dann im Dezember 1942 nach Köln und schließlich nach Bochum verbracht. Am 11. Juli 1943 wurde er zum Tode verurteilt und am 15.10.1943 um 16.50h in Köln durch die Guillotine hingerichtet. Grandjean, Jules - Be - Zuruck Grandjean, geboren 1899 in der wallonischen Provinz Luxembourg, war belgischer Priester. Er beteiligte sich an der Verbreitung von Publikationen der Untergrundpresse, warb Helfer an, denen er illegale belgische Widerstandzeitungen zum Weiterverteilen gab. 1942 wurde er verhaftet und ins Wehrmachtsgefängnis Lüttich eingeliefert. Vermutlich zur Jahreswende 1942/43 verschleppte man ihn heimlich nach Deutschland ins Gefängnis Bochum. Angeklagt wurde er vor dem Sondergericht Essen. Im Sept. 1943 kam er nach Hameln (zusammen mit dem Légion Belge-Führer, Priester und Benediktinermönch André Duisberg), 1944 ins Zuchthaus Groß Strehlitz, einem zentralem Zielort für NN-Verschleppte, und schließlich ins KZ Groß Rosen. Er verstarb auf einem Todesmarsch zum KZ Mittelbau-Dora in Thüringen am 11.2. 1945. Guislain, Marcel - Fr - Zuruck Guislain war Arzt und von 1951-1958 Mitglied des französischen Parlamentes. Er sammelte Informationen für die Resistance im Raum Roubaix und wurde im Mai 1942 festgenommen. Als Nacht und Nebel-Gefangenen verbrachte man ihn von Lille verbracht nach Brüssel und danach weiter nach Bochum. Dort wartete er auf das Urteil des Sondergerichtes Essen. Auf weiteren Wegen, u.a. über Bautzen, kam er nach Untermaßfeld, wo er befreit wurde. Da wog er noch knapp 50 kg. Günnewich, Otto - De - Zuruck Er war Priester des Erzbistums Paderborn. Grund seiner Inhaftierung 1941 war ein Konflikt mit den NS-Behörden um den Weg der Fronleichnamsprozession. Diese hätte in Salwey nur das Kirchgebäude umschreiten dürfen, zog jedoch verbotenerweise 150 Meter weiter durch die Dorfstraße. Dies war ausreichender Anlass, ihn ins Gestapo-Gefängnis Dortmund einzuliefern. Von dort kam er ins Gefängnis Bochum, schließlich in den Priesterblock des KZ Dachau. Anschließend verlegte man ihn in das Vernichtungslager Schloss Hartheim in Österreich. Im Alter von 40 Jahren wurde er durch Vergasung ermordet. Habets, Wim - De - Zuruck Er wurde am 24. Mai 1941 verhaftet und zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt, weil er abfällige Bemerkungen über die Wehrmacht und über Hermann Göring gemacht hatte. Von Oktober 1941 bis März 1945 war er in der Krümmede. Wim Habets erinnert sich an einen der letzten Räumungstransporte am 22.3.1945 vom Gefängnis Bochum ins völlig überfüllte Zuchthaus Hameln: Ungefähr 200 Franzosen, Belgier, Niederländer, Deutsche waren dabei. Ein Albtraum aus Hunger und Durst. Gedanken ans Sterben. Durch Luftangriffe der Alliierten kamen seine Freunde Frans van Migro aus Holland und der Franzose Edouard Lamothe ums Leben. Wim Habets schreibt: „Ich schäme mich, dass ich keine Trauer empfinde. Mein Hass gegen die Deutschen steigt.“ Hanson, Paul - Fr - Zuruck Hanson gehörte zu den sieben Mitgliedern der Freimaurerloge Liberté chérie (Geliebte Freiheit). Es war wohl die einzige Loge, die sich in Nazi-Haft bildete – und zwar im Strafgefangenenlager Esterwegen in Baracke 6. Dies waren Lager der Justizverwaltung, jedoch nur SA-Zugehörige konnten Wachtmeister werden. In den 15 Emslandlagern waren 240.000 Gefangene während der NS-Zeit untergebracht. Von den sieben Teilnehmern der erwähnten Loge ist Hanson sicher über Bochum gekommen, wohl jedoch auch noch weitere Personen. Paul Hanson war Friedensrichter im belgischen Kanton Louveigne. Er starb am 26.3.1944 bei der Bombardierung Essens in den Trümmern der dortigen Strafanstalt. Heibrock, Heinrich - De - Zuruck Er steht für die politisch Verfolgten aus den Reihen der ehemaligen SPD-Mitglieder. Heibrock, von Beruf Dreher, wurde 1941 wegen des Abhörens von Feindsendern wegen sog. Rundfunkkriminalität vom Sondergericht Bielefeld zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Heibrock starb ein knappes Jahr später am 17.8.1942 im Gefängnis Bochum im Alter von 59 Jahren. Seine Frau stellte nach dem Krieg einen Antrag auf Wiedergutmachung. Diesem wurde stattgegeben, obwohl dies in der Regel erst nach drei Jahren Haft möglich war. Grund: Der Tod sei Folge der strengen damaligen Haftbedingungen gewesen, insbesondere der schlechten Ernährung. 1949 erhielt sie eine erste Abschlagszahlung von 1384 DM. Jacquemin, Leopold - Be - Zuruck Jacquemin stammte aus Oostende in Belgien. Im Juni 1942 kam er mit vielen anderen Nacht und Nebel-Gefangenen nach Bochum. Im Dezember 1943 wurde er wegen Zusammenarbeit mit dem Feind zum Tod verurteilt, am 27.01.1944 zur Steinwache nach Dortmund verbracht und am selben Tage um 17.00 Uhr hingerichtet. Jalink, Adrianus Cornelis - Nl - Zuruck Jalink, ein Predikant, d.h. ev.-reformierter Pfarrer, aus Nootdorp, Niederlande, war 1941 insgesamt 9 Monate in Haft, u.a. in Kleve und in Bochum. Joly, Marcel - ? - Zuruck Der ehemalige Soldat kam über das Gefängnis Bochum an den für Nacht und Nebel-Gefangene vorgesehenen Haftort Zuchthaus Hameln und starb im KZ Mittelbau Dora. Junge, Heinz - De - Zuruck Er starb 2004 im Alter von 90 Jahren. Acht Jahre hat er in Nazigefängnissen und Konzentrationslagern verbracht. 1933 bis 1935 war er, der gelernte Gärtner, in der Jugendabteilung der Bochumer Strafanstalt. Er habe dort, so heißt es, in der Bibliothek gearbeitet und selber viel gelesen. Seine Inhaftierungen hingen mit Widerstandsaktionen des Kommunistischen Jugendverbandes und der KPD zusammen. Auch war er in den KZs Sachsenhausen und Mauthausen. Dort wurde er im Mai 1945 befreit. Er habe bewusstlos auf einem Berg von Leichen gelegen und sei schon für tot gehalten worden. In Dortmund wurde er unmittelbar nach Kriegsende Gründungsmitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten. Auch am Aufbau der Gedenkstätte Steinwache war er maßgeblich beteiligt. Kabel, Pieter - Nl - Zuruck Der Niederländer aus Maasluis befand sich im Gefängnis Bochum von Oktober 1940 bis Juli 1941. Er hatte ein Pamphlet mit einem antideutschen Gedicht verteilt. In späteren Kriegsjahren hätte dies wohl zur Todesstrafe geführt. Noch existierte nicht Hitlers NN-Erlass. Er kehrte am 01.07.1941 wieder nach Rotterdam zurück. Bernhard, Ketzlick, - De - Zuruck Ketzlick gehörte zu den Hiltruper Herz-Jesu-Missionaren und war Mitglied des Konventes in Bad Hamm. Das Kloster geriet wie auch die Franziskanerniederlassung in Bochum (dabei starb P. Romanus Bange) in den sog. „Klostersturm“. Die Gestapo besetze das Hammer Kloster und hob es auf. Ketzlick kam 1941 ins Gefängnis Bochum und später ins KZ Dachau. Er überlebte diese Haft und wurde 1945 dort befreit. Pater Ketzlick starb im Alter von 45 Jahren 1951 an Tuberkulose. Sein Grab befindet sich in Hiltrup bei Münster. Kirchhoff, Kilian - De - Zuruck Der Franziskaner aus Rönkhausen im Sauerland versuchte zwischen 1938 und1943, einer jüdischen Familie zur Ausreise zu verhelfen. Die Korrespondenz wurde überwacht. 1943 verhaftete man ihn und verbrachte ihn ins Gefängnis Bochum. Wegen Wehrkraftzersetzung und Beleidigung des Staatsoberhauptes wurde er von Freisler persönlich zum Tode verurteilt. Am 24. April 1944 wurde er in Brandenburg-Görden enthauptet. Kirschen, André - Ro - Zuruck Kirschen, ein Jude, geboren 1926 in Bukarest, wurde am 10. April 1945 durch die Amerikaner aus Bochumer Haft befreit. Mit 15 Jahren war er in ein Attentat einer kommunistischen Untergruppe der französischen Resistance in Paris involviert. Am 09.03.1942 wurde die ganze Gruppe festgenommen: 23 Männer wurden erschossen, eine Frau enthauptet. Kirschen, Pseudonym Rossel, erhält als Jugendlicher 10 Jahre Freiheitsstrafe. Nach dem Krieg war er als Lehrer, Journalist und Autor tätig. Er starb 2007. Klauke, Karl - De - Zuruck Der gebürtige Velberter (1870-1948) war Schreiner und vermietete sein Haus in Lüdenscheid an den Juden Josef Stern. Klaukes Schwiegersohn, ein SA-Mitglied, zeigte ihn als Judenfreund an, weil er Stern nicht „rauswarf“. Urteil des Sondergerichtes Dortmund: ein Jahr und zwei Monate Haft. Die verbüßte er im Gefängnislazarett der Krümmede. Der Lüdenscheider Verein Gedenk-Zellen hebt hervor, dass er nicht bereit war, die Prinzipien der Menschlichkeit zu verraten. König, Heinrich - De - Zuruck Er war nicht in der Krümmede, sondern im Gerichtsgefängnis in der ABC-Straße inhaftiert. Dort starb er nach Gestapomisshandlungen am 07.05.1943. Er war SPD-Mitglied, sogar Bochumer Parteivorsitzender und Beigeordneter in Weitmar sowie stellvertretender Amtmann. Am 10.3.1933 überfielen SA und SS sein Haus. Bei einem Schusswechsel wurde ein SS-Mann verletzt. Das Gericht billigte König schließlich Notwehr zu. Er immigrierte nach Frankreich, wurde dort aufgespürt, verhaftet und nach Bochum verbracht. Korte, Gandulf, Dr., O.F.M. - De - Zuruck Im
Frühjahr 1944 zerschlug die Gestapo nach Hinweisen eines Spitzels die
Vinzenz-Konferenz der Pfarrei Christ-König und nahm 12 Mitglieder in
Untersuchungshaft. Unter den Häftlingen befand sich auch der
Franziskanerpater Dr. Gandulf Korte. Er starb am 4.11.1944 in den Trümmern
des Gerichtsgefängnisses an der ABC-Straße am Landgericht. Bei diesem
großen Bombenangrif starben mindestens weitere 22 Gefangene und
Bedienstete. Kuzmenkowa, Taisija - Uk - Zuruck Die Ukrainerin war 2006 als ehemalige Zwangsarbeiterin bei einem Besuch in Bochum. Sie wurde als Zeitzeugin befragt. Als junges Mädchen war sie während des Zweiten Weltkrieges bei einem Bauern in Linden eingesetzt. Zusammen mit einer Freundin floh sie, wurde aber bald in einem Weizenfeld wohl vom Sohn eines Polizisten gesehen und zum Essen eingeladen. Der Vater brachte die beiden ins Gefängnis Krümmede. Wann genau sie dort war (1943?) und wie lange sie dort verblieb, ergibt sich aus den kurzen Befragungssequenzen nicht. Jedenfalls wurde sie noch vor Kriegsende wieder als Zwangsarbeiterin eingesetzt, diesmal als Arbeiterin in einer Wittener Maschinenfabrik. Lamers, Hendricus Johannes - Nl - Zuruck Er wird als 17-Jähriger Büroangestellter aus Gennep, Niederlande, am 9. Juli 1942 festgenommen. Verurteilt wurde er vom Deutschen Obergericht in den besetzten niederländischen Gebieten in Den Haag. Die Anklage warf ihm vor, er habe entwertete Buttermarken gekauft und weiterverkauft. Damit verstieß er gegen die sog. Kriegswirtschaftsverordnung. Er habe lebenswichtigen Bedarf der Bevölkerung gefährdet. Das Urteil: neun Monate Haft. Diese verbüßte er größtenteils in der „Krümmede“. Entlassen wurde er mit 34,02 DM am 8. April 1943. Hendricus Lamers steht für die vielen Inhaftierten aus den besetzten Ländern, die wegen kleinerer Verstöße Haftstrafen verbüßten oder wegen Widerstandes zum Tode verurteilt wurden. Im Strafgefängnis Bochum saßen laut Tagebuch von Pfarrer Reuland viele Holländer, Belgier, Elsässer, Tschechen, Polen und weitere ausländische Gefangene. Lammerding, Franz - De - Zuruck Er war ab 1936 als Kaplan in Harsewinkel tätig, sein Hauptschwerpunkt lag in der Jugendseelsorge. Damals gab es erste Konflikte mit der örtlichen NSDAP. 1939 äußerte er die Vermutung, dass nicht Polen den Krieg angefangen habe, sondern Deutschland und Russland Polen überfallen hätten. Man solle der Goebbels-Propaganda nicht glauben. Er wurde denunziert und verurteilt vom Sondergericht Dortmund. Er habe in „hetzerischer Weise“ über den Kriegsausbruch gesprochen. 1940 saß er acht Monate im Bochumer Gefängnis. Seine Arbeit war das Kleben von Briefumschlägen. Er sei an sich korrekt behandelt worden, sagt er später. Ein „Aufseher“ sei ihm wegen seines gütigen Wesens noch in besonders guter Erinnerung geblieben. Pfarrer Lammerding starb 1987 im Alter von 88 Jahren. Lavaud, Jean - Fr - Zuruck Der 1912 in Paris geborene Lavaud wurde als Mitglied der Resistance 1942 in Roubaix festgenommen. Seine Nichte schreibt: „Décapité 1943 à Bochum“. Vermutlich war er zwar in Bochum inhaftiert, wurde aber wohl woanders (in Dortmund oder Köln?) enthauptet. Levens, Francois - Be - Zuruck Levens wurde als belgischer Widerstandkämpfer 1942 bei Nacht und Nebel verhaftet und zunächst in belgischen Anstalten festgehalten. Dann wurde er ins Gefängnis Bochum verschleppt. Am 22.05.1943 kam er mit einem Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen nach Hameln, dann nach Esterwegen. Im September 1943 wurde er ins Gefängnis Dortmund überstellt. Dort gab es seit Mai 1943 eine Guillotine. Levens starb am 18.10.1943 unter dem Fallbeil. Litzinger, Ludwig - De - Zuruck Der in Bochum geborene Litzinger war Pfarrer in Heilig-Kreuz, Dortmund. Nach verschiedenen Konflikten mit der Gestapo in Hörde wurde er schließlich inhaftiert. Er hatte die Weisung missachtet, alle Bücher nicht religiösen Inhaltes aus der Pfarrbücherei abzugeben. Mit Hilfe von Gemeindemitgliedern versteckte er diese. Er wurde angezeigt, 1942 verhaftet und kam über die Steinwache und den Lübecker Hof auch ins Strafgefängnis Bochum. Nach 6 Monaten Haft wurde er als „gebrochener Mann“ entlassen. Trotz Krankenhaus-und Kuraufenthalten erholte er sich nicht mehr und starb 1946 im Alter von 66 Jahren. Manne, Maurice - Be - Zuruck Der Postangestellte kam über das Gefängnis Bochum an den für Nacht und Nebel-Gefangene vorgesehenen Haftort Zuchthaus Hameln und wurde am 15.04. 1945 aus dem KZ Bergen-Belsen befreit. Maring, Albert, Dr. - De - Zuruck Er wurde 1883 in Koblenz geboren. 1901 trat er in den Jesuitenorden ein. An der Universität Bonn erwarb er den Doktortitel in Physik. Kurz nach Hitlers Machtergreifung gab er zwei Broschüren gegen den Nationalsozialismus heraus. Bei religiösen Vorträgen vor Schülern sprach er kritisch über die neue Weltanschauung. Die Jugend würde durch den Geist eines Neuheidentums gefährdet. Ein Spitzel zeigte ihn an. 1941 wurde er festgenommen. Man warf ihm staatsfeindliche und landesverräterische Betätigung vor. Zuerst kam er ins Zuchthaus Münster, dann ins Strafgefängnis Bochum Von Bochum aus verbrachte man ihn ins KZ Dachau. Dort starb er am 8. April 1943. Marx, Joseph - De - Zuruck Joseph Marx, geb. 1875 als Sohn von Salomon Marx in Herdecke, war Kaufmann und gründete ein eigenes Bankgeschäft. Die Gründe für seine Inhaftierung sind ungeklärt, ebenso die Umstände seines Todes im Strafgefängnis Bochum am 6.3.1943 im Alter von 67 Jahren. An ihn erinnert ein Stolperstein in Herdecke. Michiels, Marcel - Be - Zuruck Michiels stammte aus Oostende in Belgien. Er war u.a. Pfadfinderleiter. Im Juni 1942 kam er mit vielen anderen Nacht und Nebel-Gefangenen nach Bochum. Im Dezember 1943 wurde er wegen Zusammenarbeit mit dem Feind zum Tod verurteilt, am 27.01.1944 zur Steinwache nach Dortmund verbracht und am selben Tage um 16.58 Uhr hingerichtet. Michotte, Georges - Be - Zuruck Der Belgier wurde im Juli 1941 verhaftet und kam schließlich nach Bochum. Im Mai 1943 wurde er vom Sondergericht Essen zum Tode verurteilt. Im September 1943 wandelte man das Urteil um in 10 Jahre Haft. Im Februar 1944 kam er nach Sonnenburg, einen Monat später nach Wolfenbüttel, wo er von den Russen befreit wurde. Im Juli 1945 kehrte er nach Belgien zurück. Von Michotte gibt es viele schriftliche Erinnerungen. Vor allem war er ein guter Zeichner. Er zeichnet etwa die Guillotine von Wolfenbüttel, viele Mitgefangene und auch sich selber, gespiegelt im Zellenfenster des Gefängnisses Wolfenbüttel. Mol, Hubertus - De - Zuruck Hubertus Antonius Maria Mol wurde 1942 vom Deutschen Landgericht Den Haag verurteilt und verbüßte die Strafe in der „Krümmede“. Urteilsbegründung: Leitung einer verbotenen Jugendorganisation, Abhören feindlicher Sender und Unterstützung untergetauchter Personen. Im April 1943 wurde er zur Zwangsarbeit ins Außenkommando Hattingen verlegt. An der „kriegswichtigen“ Henrichshütte war eines der vier Außenlager der Krümmede. Eine Woche später wurde der Kaplan dort im Alter von 29 Jahren durch Genickschuss ermordet. Seine Eltern erhielten die Habseligkeiten des verstorbenen Sohnes erst nach Überweisung von 120 Reichsmark für die Beerdigungskosten. Sein „Stolperstein“ liegt an der Welperstraße 49, Hattingen. Moernaut, Jan Baptist - Be - Zuruck Der Pastor gehörte zu den mindestens 14 belgischen Priestern, die Kapläne und Präsides der Christlichen Arbeiterjugend und der Katholischen Arbeiterbewegung waren. Alle 14 starben in Deutschland, ein weiterer überlebte. Jan Baptist Moernaut stammt aus dem 600-Einwohner-Dorf Vinderhoute. Laut dortiger Gedenktafel wurde er wegen seiner antideutschen Haltung gefangen genommen, zu der er sich offen auf der Kanzel bekannte. Er sei misshandelt worden und am 06.03.1944 in Bochum gestorben. Der Ort seines Todes hier in der Stadt ist noch nicht gefunden. Die Krümmede meldet für diesen Tag keinen Verstorbenen. Möglich ist seine Inhaftierung in einem Außenkommando oder seine Verlegung in ein Krankenhaus. Es ist auch nicht sicher, ob jeder Tote im Standesamt Mitte gemeldet wurde. Moussiaux, Georges, Abbé - Be - Zuruck 1884 in Huy geboren, wurde er 1909 zum Priester geweiht. Er war Pfarrer in Limont (Liége). 1943 wurde er verhaftet und kam bald nach Bochum. Als die Bombardierungen sich häuften, gab es Tote in der Krümmede. Aus Angst vor Ausbrüchen wurde er nach einem halben Jahr mit 800 Nacht und Nebel-Gefangenen erst nach Esterwegen und anschließend mit 150 Kameraden nach Untermansfeld in Thüringen verlegt, wo er am 03.05.1945 an Krankheiten und Erschöpfung starb. Nagengast, Oskar - De - Zuruck Der Castroper war Mitglied der NSDAP und der SA. Wegen homosexueller Kontakte wurde er zu anderthalb Jahren Haft verurteilt. Nach Verbüßung der Strafe am 15.9.1942 wurde er nicht in die Freiheit entlassen, sondern unmittelbar in „Schutzhaft“ genommen und von der Bochumer Polizei ins Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Am 10.Jan. 1944 starb er angeblich an Kreislaufschwäche im Außenkommando Dora im Alter von 33 Jahren. Sein Stolperstein befindet an seinem letzten Wohnort Hattingen. Informationen zu seinem Schicksal und dem anderer Homosexueller im “Dritten Reich“ finden sich auf der Homepage der „Rosa Strippe“ Bochum. Nicolle, Jack - GB - Zuruck Nicolle stammte von der Kanalinsel Jersey. Am 8.3.1943 wurde er mit drei weiteren Personen wegen Abhörens der BBC, also wegen Rundfunkverbrechens, festgenommen. Man verurteilte ihn zu drei Jahren Haft. Am 19.12.1943 gelangte er nach Bochum. Er starb an Krankheiten in Dortmund im Januar 1944. Ein Mitgefangener schreibt an die Ehefrau Nicolles: „Bochum camp was bad, but it was a palace compared with Dortmund.“ Niedmann, Hugo - De - Zuruck SPD-Mitglied und Betriebsratsvorsitzender Hugo Niedmann aus Niedersprockhövel saß seit 1933 viermal im Gefängnis Bochum wegen „staatsfeindlicher Gesinnung“, u.a. auch wegen verbotenen Umgangs mit Kriegsgefangenen. Nach Kriegsende wurde er von der amerikanischen Militärverwaltung als erster Gemeindebürgermeister von Niedersprockhövel eingesetzt. Oberhaus, Wilhelm - De - Zuruck Er war Priester des Erzbistums Paderborn. Als Vikar wirkte er in Dortmund-Hombruch. Die Eltern seiner Pfarrjugendlichen ermahnte er zur Wachsamkeit vor schädlichen Einflüssen der Hitlerjugend. 1936 kam er deswegen für drei Monate ins Gefängnis Bochum. 1941 wurde er erneut verurteilt. Er hatte eine Schülerin geohrfeigt, weil diese ihm nach dem Besuch der BDM-Runde anstatt des Religionsunterrichtes eine patzige Antwort gegeben hatte. Seine Entschuldigung wurde nicht akzeptiert. Im Urteil heißt es: „Der Hetzpriester Oberhaus hat nationalsozialistische Embleme geschändet und Führer und Partei beleidigt.“ Er wurde inhaftiert und 1942 im Alter von 40 Jahren in Dachau ermordet. Poburski, Friedrich - De - Zuruck Friedrich Poburski steht für die vielen verfolgten Zeugen Jehovas der sog. Ernsten Bibelforscher Vereinigung. Ihre Wehrdienstverweigerung wurde als Wehrkraftzersetzung ausgelegt. Hitlergruß und Wahlteilnahme lehnten sie ab. Der Eid auf Jehova schloss den Eid auf den Führer aus. Tausende wurden in KZs ermordet. 1887 in Westpreußen geboren, ließ sich Friedrich Poburski 1935 in Gelsenkirchen als Zeuge Jehovas taufen. Dreimal war er inhaftiert. 1938 wurde er wegen „verbotener Bibelforschertätigkeit“ zu einem Jahr und 4 Monaten Haft verurteilt und ins Strafgefängnis Bochum überstellt. Er schwor seinem Glauben nicht ab und wurde 1939 ins KZ Sachsenhausen eingeliefert. Am 16.4.1945 starb er im KZ Bergen-Belsen – einen Tag nach Befreiung des Lagers durch die Briten – an Hungertyphus im Alter von 48 Jahren. Pruvot, Robert - Fr - Zuruck Er stammte aus dem französischen Gravelines, wo er 1920 geboren wurde. Er war Mitglied der Résistance. Als Nacht und Nebel-Gefangener seit April 1942 kommt er über Lille, dann Brüssel nach Bochum. Verurteilt vom Sondergericht Essen, wurde er im Alter von 23 Jahren in Dortmund enthauptet. Quiskamp, Robert, Dr. Dr. - De - Zuruck Robert Quiskamp war in den 20er Jahren Pfarrer in Herne-Wanne-Eickel. Die Pfarrei bot in ihrer Zusammensetzung aus Deutschen und Polen ein für Ruhrgebietsstädte jener Zeit typisches Bild. Gottesdienste wurden in deutscher und polnischer Sprache abgehalten. Die Polenseelsorge bildete einen wichtigen Teil der Gemeindearbeit. 1940 beerdigte er als Pfarrer von Benninghausen einen polnischen Zivilarbeiter. Christliches Begräbnis stehe, so meinte er, den Polen genauso zu wie den Deutschen. Vor Gott gebe es keinen Unterschied der Nation und des Volkstums. Damit verstieß er gegen Rechtsvorschriften. Er erhielt eineinhalb Jahre Haftstrafe, die er von 1940 bis 1942 im Strafgefängnis Bochum verbüßte. Am 29.7.1943 verstarb er nach einer Beinamputation an einem Leiden, das während der Haft nicht angemessen behandelt hatte. Raindorf, Maurice - Be - Zuruck Der belgische Jude unterstützte mit seiner Familie die belgische Untergrundpresse in Uccle – Brüssel. Gefängnisaufenthalte: zunächst in St. Gilles, dann ab dem 28.07.1942 in Bochum. Am 18.03.1943 wurde er in Köln enthauptet. Zu seinem 80. Geburtstag 1989 benennt die Gemeinde Uccle einen Platz nach ihm: Square Maurice Raindorf. In Birkenau starb Raindorfs Vater; sein Bruder René wurde 1945 von den Amerikanern aus dem KZ Mauthausen befreit, er wog nur noch 39 kg. Ramoudt, Maurits Francis Julian - Be - Zuruck Der Belgier wurde 1901 in Roeselare geboren. Am 06.04. 1945 starb er laut Totenzettel im „concentratiecamp van Bochum“. Es ist unklar, ob damit die Krümmede selbst, ein Außenkommando der Krümmede oder tatsächlich ein KZ gemeint ist. Raskin, Joseph, Pater - Be - Zuruck Raskin ist einer der bekanntesten Widerstandskämpfer Belgiens. Geboren 1892 in Stevoort, wurde er Priester und China-Missionar. Im Zweiten Weltkrieg war er für den belgischen Geheimdienst tätig und spionierte deutsche Positionen an der belgischen Küste aus. 1942 wurde er verraten und von der Gestapo verhaftet. Über Staint-Gilles in Brüssel kam er u.a. nach Brauweiler bei Köln, nach Bochum, Wuppertal und schließlich nach Papenburg-Esterwegen. In Papenburg wurde er vor das Oberste Volksgericht gestellt und sieben Mal zum Tode verurteilt. Man brachte ihn zur Steinwache nach Dortmund, wo heute eine Tafel an ihn erinnert. Am 18.10.1943 enthauptete man ihn im Gefängnis Lübecker Hof. Eine Straße in Papenburg ist nach ihm benannt. Rennoir, Adolphe - Be - Zuruck Er stammte aus Gosselies südlich von Brüssel. Im Juli 1942 wurde er wegen Spionage verhaftet und zunächst nach Saint-Gilles, dann im Dezember 1942 nach Köln und schließlich nach Bochum verbracht. Am 11. Juli 1943 wurde er zum Tode verurteilt und am 15.10.1943 in Köln durch die Guillotine hingerichtet. Reuland, Josef - De - Zuruck Am Donnerstag, dem 29.03.1945 zog etwa um 20.30 Uhr an der Rückseite der Liebfrauenkirche von der Buselohstraße her über die Liebfrauenstraße eine Menschenkolonne vorbei. Es waren 520 Gefangene aus der Strafanstalt Bochum. Diese musste nach Bombenangriffen wegen der herannahenden Front und der bevorstehenden Befreiung durch die Alliierten evakuiert werden. Zu Fuß sollte es nach Celle gehen - ohne ausreichende Bekleidung und ohne Nahrung, begleitet durch wenige überforderte Bedienstete. Erste Gefangene waren schon am Blumenfriedhof nahe der Krümmede geflüchtet. In Celle sollte kein einziger Gefangener ankommen. Als letzter seiner Kolonne lief der Trierer Pfarrer Josef Reuland. Er war seit 1942 in Haft und krank. Schwerste Bombenangriffe in den Zuchthäusern Münster und Essen hatte er überlebt. Verurteilt war er zu sieben Jahren Haft durch den Volksgerichtshof unter dem Vorsitz von Dr. Freisler persönlich. Urteilsbegründung: Unwahre hetzerische Behauptungen über die Religionsfeindschaft der Nationalsozialisten, Wehrzersetzung und Begünstigung des Feindes. Pfarrer Josef Reuland konnte dem Zug trotz Schlägen und Misshandlungen nicht mehr folgen. Die Brille hatte man ihm schon heruntergerissen und in den Straßengraben geworfen. Er brauche sie nicht mehr. Von einem Wachtmeister wurde er dann in eine kleine Seitenstraße gezogen, ziemlich sicher „Auf dem Krahenfuß“, von dort 15 Meter auf freies Feld. Dann stieß man ihn in einen Bombentrichter. Dort erhielt er einen aufgesetzten Genickschuss. Die Kugel trat am vorderen Hals aus. Die Meldung lautete: Auf der Flucht erschossen. Pfarrer Josef Reuland war nicht tot, nur bewusstlos. Unter schwersten Schmerzen wachte er auf, schleppte sich über die Wittener Straße zur Liebfrauenkirche. Wieder lag er fast verblutend am Straßenrand. Panzer, LKWs, Motorräder überfuhren ihn beinahe. Hilfe kam durch ein Kind. Ein Altenbochumer Junge – heute könnte er 80 bis 85 Jahre alt sein – half ihm bis zum damaligen St. Annastift, Wittener Str. 231. Die dortigen Vinzenzschwestern riefen den Pfarrer. Der erteilte ihm die Sterbesakramente. Der Pfarrer rief die Polizei und bat, Reuland möge ins Josefshospital gebracht werden. Doch als Reuland aufwachte, befand er sich wieder im Gefängnis. Mitgefangene, ein holländischer und ein belgischer Arzt, halfen ihm. Nach Einmarsch der Amerikaner im April kam er schließlich ins Josefshospital. Dort holten ihn Vertreter seiner Pfarrgemeinde ab. Noch 13 Jahre konnte er als Pfarrer wirken – unter Panikattacken und körperlichen Folgen des Mordversuches leidend – bis zu seinem Tod 1958. Rische, Friedrich - De - Zuruck Rische ist ein weiteres Exempel für die kurz nach der Machtergreifung inhaftierten Kommunisten. Er wurde als Antifaschist Ende 1933 von der Gestapo verhaftet, misshandelt und dann für eineinhalb Jahre in das Jugendgefängnis Bochum gesperrt. Auch dort hat er im Rahmen der Möglichkeiten für seine Anschauungen geworben. 1939 wurde er erneut inhaftiert. Von 1949 bis 1953 gehörte er für die KPD dem ersten Deutschen Bundesstag an in dessen erster Legislaturperiode. Rixhon, Ernest - Be - Zuruck Er wurde 1889 geboren und 1913 zum Priester geweiht. Zuletzt war er tätig in St. Christopherus in Lüttich, wo auch seiner gedacht wird. Er war zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er einen Hirtenbrief der belgischen Bischöfe verlas, der die Deportationen kritisierte. Rixhon starb im Gefängnis Bochum am 14.02.1944. Laut Totenschein des Standesamtes Bochum waren die Todesursachen Herzschlag, Herzmuskelschwäche sowie eine Mandelentzündung. Belgischen Internetseiten wurden insgesamt 74 belgische Priester während der NS-Zeit ermordet. Rochat, Franz, Prof. Dr. - De - Zuruck Franz Rochat, Apotheker und Universitätsprofessor, Mitarbeiter verschiedener Widerstandsblätter im Untergrund, starb am 26.4.1945 in Untermansfeld. Roquet, Charles - ? - Zuruck Roquet starb in Gefangenschaft in Bochum am 24. Juni 1944 im Alter von 60 Jahren. Rutgers, Victor Henri - Nl - Zuruck Geboren 1877 in ´s-Hertogenbosch, Niederlande, war er Professor für Römisches und Staatsrecht, Parlamentsabgeordneter, Bildungsminister, Widerständler gegen die deutsche Besatzung, reformierter Protestant. Er wurde mehrfach verhaftet und zuletzt zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Bochum verbüßte. Dort starb er am 05.02.1945 im Alter von 67 Jahren an den Haftfolgen. Es liegt ein Totenschein beim Standesamt Mitte vor, der den Vermerk trägt: Herzschwäche, vorgeschrittene Altersschwäche. Saerens, Renaat Pieter - Be - Zuruck Saerens wurde in Opwijk geboren. Laut Totenzettel nahm ihn die Geheime Feldpolizei im Alter von 21 Jahren fest. Er starb am 27.06.1943 „in het camp van Bochum“. Dieses Kamp ist die Krümmede. Das Strafgefängnis lässt den Totenschein ausstellen beim Standesamt Mitte. Als Todesursache ist angegeben: Multiple Sklerose. Als Beruf steht dort: Mechaniker. Schmitt, Philippe - Be - Zuruck Der Belgier Philippe starb mit 17 Jahren in Lingen. Er wurde 1942 festgenommen als NN-Gefangener. Von August 1942 bis März 1943 saß er in Bochum ein. Hier wartete er auf das Urteil des Sondergerichtes Essen. Er kam schließlich nach Esterwegen und nach Lingen, wo er am 16.6.1944 an Typhus verstarb. Schumann, Emil - De - Zuruck Schumann gehörte zu den Hiltruper Herz-Jesu-Missionaren und war Mitglied des Konventes in Bad Hamm. Das Kloster geriet wie auch die Franziskanerniederlassung in Bochum (dabei starb P. Romanus Bange) in den sog. „Klostersturm“. Die Gestapo besetze das Hammer Kloster und hob es auf. Schumann kam 1941 ins Gefängnis Bochum und später ins KZ Dachau. Er überlebte diese Haft und wurde 1945 dort befreit. Schurstein, Karl - De - Zuruck Karl
Schurstein, Bochumer „Bibelforscher, kam 1940 in das KZ Dachau, von dort
in die Euthanasieanstalt der Nazis auf Schloss Hartheim in Österreich.
Dort wurde er am 26.2.1942 ermordet. Schopper, Adolf - De - Zuruck Am 11. März 1943 wurden viele Sinti und Roma aus der Umgebung Bochums am Nordbahnhof in einen Zug mit Viehwaggons verfrachtet und nach Auschwitz geschickt. Systematische Deportation und Vernichtung hatte man seit 1938 vorbereitet. Für die Gruppe der Roma und Sinti steht Adolf Schopper. Mitglieder der Großfamilie Schopper lebten in Gelsenkirchen sowohl auf Zwangslagerplätzen als auch in städtischen Wohnungen. 1941 wurde der Prozess gegen ihn propagandamäßig ausgeschlachtet und das Verhalten der „Zigeuner“ insgesamt angeprangert. Adolf Schopper kam ins Gefängnis nach Essen, dann 1942 ins Strafgefängnis Bochum. Nach eigenen Angaben war er zu der Zeit 79 Jahre alt. Er verstarb in der Krümmede Bochum. Die Umstände seines Todes sind unbekannt. Im KZ Auschwitz verstarben seine Ehefrau und 5 seiner 7 Kinder, des Weiteren viele Enkel und weitere Familienmitglieder. Schwartz, Karl - De - Zuruck Geboren am 27.1.1893 in Ostpreußen, war Karl Schwartz Bergarbeiter, Mitbegründer der USPD und später KPD-Mitglied. Als Redner auf einer Anti-Hitler-Kundgebung am 30.01.1933 wurde er wiederholt verhaftet. Das OLG Hamm verurteilte den KPD-Leiter des Bezirkes Witten wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu 16 Monaten Gefängnis, die er in Bochum absaß. Über Esterwegen kam er nach Sachsenhausen. 1936 ließ man ihnwieder frei. 1945 starb er bei den Kriegsendverbrechen: Er wurde am Karfreitag des Jahres 1945 von den Nationalsozialisten in Dortmund ermordet. Spieker, Anton - De - Zuruck 1880 geboren in Lüttmarsen, wurde er Vikar in Hövel bei Sundern, schließlich in Espeln. Er sprach von der Kanzel gegen nationalsozialistisches Gedankengut und riss NS-Plakate ab. 1940 wurde er von der Gestapo festgenommen und ins Gefängnis Bochum verbracht. Grund: Er hatte das vom Führer angeordnete Siegesläuten nach der Eroberung Belgiens nicht durchgeführt. Zudem habe er sich hetzerisch geäußert gegenüber NS-Persönlichkeiten. Auch habe er vom Lesen von NS-Zeitungen abgeraten. Am 9. März 1941 starb er unter ungeklärten Umständen im Strafgefängnis Bochum. Gemeindemitglieder holten seinen Leichnam, bekleidet mit einem Messgewand, im Gefängnis Bochum ab. Seinen Verwandten zufolge habe der Leichnam blaue Flecken aufgewiesen. Vorsichtige Biographen weisen jedoch darauf hin, es sei nicht leicht möglich, den Unterschied zwischen Totenflecken und Gewalteinwirkung zu unterscheiden, zumal es keine offizielle Obduktion geben durfte. Trotz Verbotes durch die NS-Behörde läuteten Messdiener bei seiner Beerdigung die Totenglocken. Am 75. Jahrestag seines Todes waren auch Zeitzeugen bei einer Führung in der JVA dabei. Zeitzeugin Irmgard Haarmann aus Sundern, Jahrgang 1923, sagt, Spieker habe in Sundern-Hövel 1933 gepredigt: „Wer Hitler wählt, darf nicht zur Kommunion gehen.“ Frau Haarmann war damals ein Kind von 10 Jahren. Auf Druck verschiedener Verantwortlicher wurde er schnell nach Espeln versetzt. Grund: Spiekers Einstellung zum neuen Staat sei nicht gerade die beste. Herr Schlingmann, Landwirt aus Espeln, sagt, sein Vater habe gesehen und oft erzählt, wie Spieker bei der Verhaftung mit „Arschtritten in einen Kübelwagen (Militärfahrzeug)“ befördert worden sei. Steil, Ludwig - De - Zuruck Der evangelische Pfarrer Ludwig Steil war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Bekennenden Kirche. Er wirkte in Herne-Holsterhausen, aber auch auf westfälischer Kirchenebene. Im September 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet. Über die Steinwache Dortmund und das Gefängnis Herne kam er als „Durchgang“ nach Bochum. Er war vom 5. auf den 6. Dezember in Bochum, mit größter Wahrscheinlichkeit in der Krümmede. Er schrieb von dort einen tröstenden Brief an seine Frau, in dem er berichtete, dass er endlich eine Einzelzelle nach den Dreiergemeinschaften in Dortmund und den Sechsergemeinschaften in Herne habe. Wohl mit weiteren Inhaftierten wurde er nach Dachau geschickt. Im dortigen KZ starb Ludwig Steil am 17.1. 1945 völlig geschwächt an einer Lungenentzündung. Die evangelische Kirche von Westfalen bezeichnet ihn auf der Homepage als den einzigen Märtyrer der eigenen Landeskirche zur Zeit des Nationalsozialismus. Toutin, Raoul - Be - Zuruck Toutin wurde als belgischer Widerstandkämpfer 1942 bei Nacht und Nebel verhaftet und zunächst in belgischen Anstalten festgehalten. Dann wurde er ins Gefängnis Bochum verschleppt. Am 22.05.1943 kam er mit einem Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen nach Hameln, dann nach Esterwegen. Im September 1943 wurde er ins Gefängnis Dortmund überstellt. Dort gab es seit Mai 1943 eine Guillotine. Toutin starb am 18.10.1943 unter dem Fallbeil. Vandepitte, Gustave - Be - Zuruck Der 20-jährige Belgier Gustave saß seit Dezember 1943 im Strafgefängnis Bochum, ab 1944 im Außenlager Hattingen. Angeklagt hatte man ihn wegen des „Besitzes deutschfeindlicher Hetzschriften“. In der Henrichshütte half er bei Aufräumarbeiten nach Luftangriffen. Er sprach von schwerstem Hunger und kam wegen Krätze wieder ins Gefängnislazarett der Krümmede. Wegen der Nähe der heranrückenden Front wurde er am 16.3. 1945 ins Zuchthaus Hameln verlegt. Von dort gab es weitere Verlegungen in so genannten Todesmärschen, wobei etwa jeder vierte stirbt. Gustave überlebte und wurde am 3.5. 1945 von russischen Truppen aus dem mit 4000 Häftlingen überfüllten Zuchthaus Dreibergen befreit. Verstichel, Marcel - Be - Zuruck Verstichel wurde als belgischer Widerstandkämpfer 1942 bei Nacht und Nebel verhaftet und zunächst in belgischen Anstalten festgehalten. Dann wurde er ins Gefängnis Bochum verschleppt. Am 22.05.1943 kam er mit einem Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen nach Hameln, dann nach Esterwegen. Im September 1943 wurde er ins Gefängnis Dortmund überstellt. Dort gab es seit Mai 1943 eine Guillotine. Verstichel starb1944 unter dem Fallbeil. Voordeckers, Alphonse - Be - Zuruck war belgischer Pfarrer aus Le Mons. Er wurde als Widerstandskämpfer am 30.1.1942 „bei Nacht und Nebel“ in seiner Kirche in Gondregnies verhaftet. Gefängnis Brüssel-St.-Gilles, ab August Gefängnis Bochum. 1943 verurteilte ihn der Volksgerichtshof wegen „Feindbegünstigung“ zu einer hohen Freiheitsstrafe. Über das Zuchthaus Hameln wurde er in das Zuchthaus Sonnenburg in Ostbrandenburg verlegt. Er starb im Alter von 49 Jahren wahrscheinlich im Oktober 1943. Eine Gedenktafel befindet sich in der Kirche in Gondregnies. Wasielewski, Johann - De - Zuruck Wasielewski wurde nach dem Heimtückegesetz verhaftet und verurteilt. Auf seinem Stolperstein in Essen steht: „Ermordet am 13.4. 1943 im Gefängnis Bochum“. Da hier keine Mordanklage aus der Nachkriegszeit bekannt ist – anders als im Fall des Mordversuches an Josef Reuland – heißt es wohl besser: Verstorben an den Haftfolgen im Strafgefängnis Bochum. Laut Geschichtsverein Essen war er wegen Heimtücke zu drei Jahren Haft verurteilt, da er „Lette und Deutschenhasser“ sei. Der Antrag seiner Angehörigen auf Wiedergutmachung wurde abgelehnt. |